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Freitag, 30. Januar 2015

Blake Stone / Planet Strike

Blake Stone - Aliens Of Gold
Planet Strike

Jahr: 1993 / 1994
Hersteller: Apogee Software / JAM Productions

Genre: 3D-Shooter

Plattform: PC (DOS)


Wie viel Erfolg / Beachtung kann ein Spiel finden, dass eine Woche vor dem bahnbrechenden Doom herauskommt? Die Antwort gibt Blake Stone - ein Game das kaum jemand kennt. Was schade ist, denn es handelt sich um einen durchaus brauchbaren Shooter der ersten Generation.

First-Person-Shooter gehoeren sicherlich zu den Genres, die ich insgesamt am meisten gespielt habe. Angefangen habe ich, wie so viele andere Spieler meiner Generation, mit Wolfenstein 3D. In Deutschland verboten, aber natuerlich kein Hinderungsgrund fuer die Verbreitung auf den westfaelischen Schulhoefen. Und auch ich war begeistert und wollte mehr davon. Und bekam es, mit Blake Stone - Aliens Of Gold.

Wie der beschlagnahmte Vorgänger wurde auch Blake Stone als Shareware vertrieben. Dementsprechend bekam ich zunaechst nur die erste von sechs Episoden zu spielen. Ich weiss nicht mehr, wie ich genau an das Game gekommen bin. Erinnern kann ich mich aber noch gut an den Vertrieb der Shareware-Version im Supermarkt. Kleine Papphuellen mit innen liegender Diskette. Ich meine die Firma hiess db Boeder.

Zur Handlung: Wir schreiben das Jahr 2140. Der brillante, aber natuerlich ebenso verrueckte, Wissenschaftler Dr. Pyrus Goldfire will die Welt unterjochen. Neben Soeldnern kann er hier zudem auf seine Kreationen zurueckgreifen: Mutanten, einer haesslicher als der andere. Der britische Geheimdienst schickt Goldfire seinen besten Mann entgegen. Blake Stone - die Einmann-Armee.


Das Spielprinzip ist ja bereits aus Wolfenstein 3D bekannt. Aus der Ich-Perspektive wird geballert was das Zeug haelt. Hier nur nicht auf deutsche Soldaten, sondern in einem Zukunfts-Szenario auf Soeldner und Mutanten.

Grafisch nutzt das Spiel die Engine des beruehmten Vorgaengers, die aber etwas aufgebohrt wurde. Fussboden und Decke sind nun texturiert und es gibt bedeutend mehr verschiedene Gegner. Dazu kommen praktische Neuerungen wie eine Automap-Funktion.

Auch interessant: Einige Wissenschaftler versorgen Blake mit Credits und Informationen. Aber Vorsicht: Das gilt nicht fuer alle Forscher. Die meisten attackieren den Spieler. Hier hilft nur vorsichtiges Anfragen - mit der Waffe im Anschlag.

Das Spiel macht Spass, bietet viele Level, Langzeit-Motivation und ist grafisch seinen Vorgaengern voraus. Trotzdem faellt es deutlich zu Doom ab. Das war damals technisch ein Quantensprung. Und so wollten natuerlich alle Doom spielen und nur die wenigsten Blake Stone. Verstaendlich. Aber wie gesagt: Schade.

Ein Wort noch zum Nachfolger "Planet Strike", der ein Jahr spaeter fuer den normalen Vertrieb erschien. Grafisch hat sich nicht viel getan. Waffen und Gegner wurden etwas veraendert. Zudem ist das Spiel nicht in Episoden aufgeteilt.

 
Wichtigste Neuerung: Hier muss nicht einfach der Levelausgang erreicht werden. Zunaechst wird ein Zuender gesucht, mit welchem man einen Sicherheits-Wuerfel zerstoert. Erst dann geht es in die naechste Etage. Simpel, aber mal was Neues.

Fuer Genrefans sind beide Spiele uneingeschraenkt zu empfehlen. Blake Stone und Planet Strike werden noch vertrieben, aber man kann sich die Shareware-Version von Ersterem bedenkenlos laden.

http://www.dosgamesarchive.com/download/blake-stone-aliens-of-gold/

Mittwoch, 21. Januar 2015

Babylon 5 - Ein Rueckblick

Babylon 5

Jahr: 1993-1998

mit: Bruce Boxleitner, Michael O'Hare, Mira Furlan, Jerry Doyle, Andreas Katsulas, Peter Jurasik, Richard Biggs, Claudia Cristian, Tracy Scoggins...





 
Vor kurzem lief beim Nischensender Tele 5 mal wieder die SciFi-Serie "Babylon 5". Eine Chance fuer mich, die Serie mal komplett zu schauen, ohne sich auf blauen Dunst irgendwelche DVD-Boxen kaufen zu muessen.

Gehoert hab ich natuerlich schon frueher von der Serie. Dank beschraenktem TV-Empfang in meiner Jugend, kam ich aber ueber sporadische Folgen und ein paar Fernsehfilme zunaechst nicht hinaus. Das hat sich nun geaendert...

Die Handlung in groben Zuegen: Wir schreiben das Jahr 2257. Babylon 5 ist eine Multikulti-Raumstation, die aber von der Erdallianz geleitet wird. Vertreter diverser Voelker tummeln sich hier, um z. B. diplomatische Beziehungen an einem neutralen Ort zu fuehren oder zu handeln. Doch schon bald verdichten sich die Anzeichen, dass ein grosser intergalaktischer Krieg vor der Tuer steht.

Hmmm, wirklich schwer die Handlung zusammen zu fassen.


Babylon 5 wurde von J. Michael Straczynski erdacht. Die Besonderheit bei der Serie, zumindest fuer die 90er, ist folgende: Der grosse Handlungsbogen stand von vorne herein fest. Deshalb sieht man in den einzelnen Folgen den roten Faden. Und aus diesem Grund sind die (vielen) Charaktere auch unwahrscheinlich gut ausgearbeitet, da man schon am Anfang wusste, wohin die Reise geht.

Was hat mich fasziniert? Babylon 5 ist sehr duester geraten. Themen wie Krieg (Vorlonen/Schatten), Faschismus (Erdregierung), Kolonial-Herrschaft (Centauri-Narn), Unterdrueckung von Minderheiten (Telepathen) oder auch Alkoholismus (Garibaldi) sind an der Tagesordnung. Babylon 5 ist keine Utopie, eher ein sehr pessimistischer Blick in die Zukunft.

Die Charaktere wachsen einem im Laufe der Serie ans Herz. Meine Favoriten waren insbesondere die Kombination von Londo und G'Kar, die ueber alle fuenf Staffeln stetig entwickelt wird und zwischen der Beziehung von Todfeinden und Seelenverwandeten schwankt. Auch Garibaldi fand ich klasse.


Ich kann die Serie ruhigen Gewissens an alle SciFi-Fans empfehlen, die auch gerne mal ein bisschen schwerere Kost moegen. Persoenlich finde ich Staffel Zwei und Drei am besten gelungen und war zum Serienende hin nicht mehr ganz so beeindruckt. Aber das ist sicherlich Geschmackssache. Und das bei 110 Episoden auch mal schwaechere dabei sind, ist auch klar.

Ein Wort noch zur Rivalitaet Babylon 5 vs. Deep Space Nine. Man erzaehlt sich, dass Straczynski seine Serienidee bei Paramount Pictures vorgestellt hat. Diese lehnten ab, nur um etwas spaeter Star Trek - Deep Space Nine zu veroeffentlichen. Eine thematisch durchaus aehnliche Serie.

Ob nun abgekupfert oder nicht - Deep Space Nine hat meine Jugend begleitet und ist fuer mich immer noch ne Klasse fuer sich, wenn es um SciFi-Serien geht. Es bedarf da gar keiner Rivalitaet. Beide Serien sind klasse.

bei Amazon: DVD Komplett-Box

Donnerstag, 15. Januar 2015

Jazz Jackrabbit

Jazz Jackrabbit

Jahr: 1994
Hersteller: Epic Megagames

Genre: Jump'n'Run

Plattform: PC (DOS)





Ein weiterer Plattform-Klassiker aus meiner Jugendzeit. Diesmal von Epic Megagames. Die weitverbreitete Meinung ueber Jump'n'runs aus den fruehen Neunzigern ist folgende: Gute Spiele gab es nur auf den ersten Konsolen und auf dem Amiga. Diese Ansicht teile ich nicht wirklich (z. B. wegen Bio Menace oder Duke Nukem), spaetestens mit dem Erscheinen von Jazz Jackrabbit ist sie aber auch nur schwer zu halten.

Wie schon einige Spiele, die ich hier vorgestellt habe, ist auch dieser Klassiker als Shareware vertrieben worden. Erste Episode frei verfuegbar. Die restlichen fuenf gegen Bargeld. Spaeter erschien noch eine CD-ROM-Version mit insgesamt neun Episoden. Eines der ersten Spiele, wo das Shareware-Modell bei mir funktioniert hat und ich die CD-Version bei Pearl erstanden habe (Gott bin ich da schon lange Kunde...).

Die Handlung ist schnell erzaehlt. Schildkroete Devon Shell ist auf einem Eroberungsfeldzug durch die Galaxis. Doch der Hasenplanet Carrotus leistet Widerstand. Also muss sich der Boesewicht einer anderen Strategie bedienen und entfuehrt kurzerhand Prinzessin Eva Earlong. Zuviel Provokation fuer den oertlichen Helden Jazz Jackrabbit. Mit Stirnband und Blaster-Wumme macht er sich auf die Suche.



Jazz Jackrabbit ist schnell. Verdammt schnell. Vom Spielprinzip wohl am ehesten mit Sonic (Sega) oder Zool (Amiga) zu vergleichen. Der gruene Hase huepft und ballert sich durch viele bunte Welten, die alle sehr huebsch und abwechselungsreich gestaltet sind. Vier verschiedene Munitionstypen stehen zur Auswahl, dazu kommen Gimmicks wie ein Hoverboard oder ein schiessender Vogel-Begleiter.

Grafisch wird die damals uebliche VGA-Karte voll ausgereizt. Butterweiches Scrolling und sehr bunt gehaltene Landschaften. Zwischendurch gibt es sogar 3D-Bonuslevels, in denen Jazz Diamanten einsammeln muss. Der Sound ist sehr gut, wenn auch etwas ungewohnt, da die Level-Tracks im PSM-Format dargeboten werden, was sonst hauptsaechlich in der Demoszene verwendet wurde.

Ich fand den Schwierigkeitsgrad ordentlich, aber nicht so schlimm das man verzweifelt. Und auch nicht ganz unwichtig: Das Spiel ist fuer Erwachsene, aber auch fuer Kinder geeignet. Bunte Grafik, Hintergrund-Geschichte mit Tieren und kein Blut. Alles nett und freundlich und kein Vergleich zu Konkurrenten aus der Zeit, wie z. B. Apogees Monster Bash.


Fazit: Muss man gespielt haben. Und auch wenn man den Nostalgie-Bonus weg laesst - das Game ist noch frisch genug, dass es auch heute noch grossen Spass macht. Volle Empfehlung!

Keine Ahnung, ob das Spiel noch vertrieben wird. Offizielle Freeware ist es wohl noch nicht, dehalb hier nur der Link zur Shareware-Version und den beiden freien Weihnachts-Specials.

http://www.dosgamesarchive.com/search/?search=Jazz+Jackrabbit 

Mittwoch, 7. Januar 2015

Bio Menace

Bio Menace

Jahr: 1993
Hersteller: Apogee Software

Genre: Jump'n'Run

Plattform: PC (DOS)





Und die naechste Shareware-Perle, die ich hier vorstellen moechte. Der Side-Scroller Bio Menace ist, was das Spiel angeht, eine eigene Entwicklung von Apogee Software. Die zugrunde liegende Engine stammt aber von der Commander Keen-Serie, welche von id-Software (Doom etc.) entwickelt wurde.

Die Handlung: CIA-Agent Snake Logan (mit Vokuhila und Pornobart) muss die Welt retten. Boesewicht Master Cain ueberflutet die Strassen von Metro City mit seinen Mutanten-Horden. Mit Maschinenpistole und Handgranaten bewaffnet, kaempft sich unser Held den Weg frei.

 
So waren die Hintergrund-Geschichten halt damals: Sehr sehr einfach gestrickt.

Hersteller-typisch ist Bio Menace in drei Episoden aufgeteilt. Die erste (Dr. Mangle's Lab) war als Shareware frei verfuegbar, die beiden anderen wurden kommerziell vertrieben.

Das Spiel macht Laune. Der Schwierigkeitsgrad ist knackig. Durch die Keen-Engine gibt es flott scrollende EGA-Grafik. Abwechselungsreiche Gegner (Mutanten-Allerlei und Roboter) und ein hoher Gore-Faktor (fuer 93er EGA-Grafik) sorgen fuer Spass. Ab und zu gibt es Zwischen- bzw. Endgegner. Besonders klase fand ich hier den Zwischengegner aus Episode 1 - Skullman. Schoen schaurig...


Was das Spiel zudem von anderen Side-Scrollern aus der Zeit abhebt, ist der geniale Soundtrack. Da hat man sich echt Muehe gegeben. Bobby Prince hat viele Klassiker aus der Zeit vertont, unter anderem Wolfenstein 3D und Doom. Und auch die Level-Tracks zu Bio Menace sind ihm wirklich hervorragend gelungen.

Ich habe vor allem die Shareware-Episode rauf unter runter gespielt, aber auch der Rest kann sich sehen lassen. Fluessige Steuerung, cooler Held, sehr grob zerfetzte Mutanten. Fuer Genrefans uneingeschraenkt zu empfehlen.

Und das Beste: 2005 wurde das Spiel offiziell als Freeware freigegeben. Also kein schlechtes Gewissen beim Runterladen, z. B. hier.

Freitag, 2. Januar 2015

Der Prinz aus Zamunda

Der Prinz aus Zamunda

OT: Coming To America
Jahr: 1988

mit Eddie Murphy, Arsenio Hall, Shari Headley, Eriq LaSalle, John Amos und James Earl Jones







Der Titel des Posts waere zu lang geworden, sollte aber eigentlich so lauten: "Der Prinz aus Zamunda" oder als Eddie Murphy noch lustig war...

Und das ist nicht mal boese gemeint, denn zu besten Zeiten war Eddie Murphy ein Garant fuer sehr unterhaltsame Filme. Die ersten beiden "Beverly Hills Cop"-Teile, "Die Gluecksritter" oder eben dieser Film - "Der Prinz aus Zamunda".

Leider ging es irgendwann mit der Karriere steil bergab. Aus den 90ern fallen mir noch eine Handvoll brauchbarer Filme ein, aber im neuen Jahrtausend leider nur noch Nieten.

Zum Film zurueck und zunaechst grob zur Handlung: Der afrikanische Prinz Akeem fuehrt ein Luxusleben, in dem ihm jeder Wunsch von den Augen abgelesen wird. Doch mit der schoenen Zeit ist es vorbei, als ihn sein Vater traditionsgemaess zwangsverheiraten will. Akeem hat jedoch andere Plaene. Waehrend seine Familie denkt, dass er sich auf einer Reise nach New York die Hoerner abstossen will, sucht der Prinz nach der grossen Liebe. Und findet sie in einer Burgerbude in Queens.


Schlichtweg eine Feelgood-Komoedie aus den 80ern. Um die Frau fuers Leben zu finden, entsagt der verwoehnte Prinz jedem Luxus, zieht in die letzte Absteige und faengt als Aushilfe bei McDonalds pardon McDowells an.

Das Aufeinanderprallen der verschiedenen Kulturen sorgt fuer zahlreiche sehr gute Gags. Verschrobene Charaktere wie Vater McDowell und Soul Glo-Erbe Darryl tuen ihr uebriges, ausserdem ist Eddie Murphy auch in diesem Film schon in verschiedenen Rollen zu sehen, z. B. als Soul-Saenger Randy Watson, mit seiner Band Sexual Chocolate. Der muntere Tausch wirkt nur noch nicht so deplaziert, wie in spaeteren Filmen. Auch zu erwaehnen: Ein frueher Auftritt von Samuel L. Jackson als Raeuber.

Zum Finale wird es dann turbulent, wenn James Earl Jones als Koenig von Zamunda (inkl. Loewenkopf-Scherpe) nach New York kommt, um seinem Sohn den Kopf zu waschen. Und wie es sich fuer die 80er gehoert: Ohne romantisches Happy-End geht es nicht. Und das passt auch sehr gut. So bekloppt der Film zwischendurch ist, die Grundgeschichte hat dann doch etwas von einem Maerchen.



"Der Prinz aus Zamunda" faellt mir komischerweise nie ein, wenn ich ueber meine Lieblingsfilme spreche, trotzdem bin ich immer begeistert, wenn ich mal ueber eine Wiederholung im TV zappe. Teils aus nostalgischen Gruenden, aber eben auch weil es eine rundum gelungene Komoedie ist.

bei Amazon: DVD Blu-Ray